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Quo vadis, Ökumene? Der Ökumenische Rat Berlin-Brandenburg (Teil III unserer Reihe)
In Berlin-Charlottenburg im Gebiet der Pfarrgemeinde Herz Jesu befindet sich am Gierkeplatz 2 das Zentrum (Geschäftsstelle) des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg (ÖRBB). In einer Stadt wie Berlin, in der - nach einem Wort des ZdK-Präsidenten Hans Joachim Meyer - der Katholizismus eigentlich nicht vorgesehen war und die Christen insgesamt in der Minderheit sind, lohnt sich der Blick auf diese Arbeitsgemeinschaft der christlichen Kirchen (ACK) ganz besonders.
Seit 1991 existiert der ÖRBB, entstanden nach der Wende durch den Zusammenschluss der Ost-Berliner Ökumenischen Arbeitsgruppe Berlin (Ö-AB, gegr. 1964) und des West-Berliner Ökumenischen Rates Berlin (ÖRB, gegr. 1970). In der Präambel zur Ordnung des ÖRBB heißt es: „Im Ökume-nischen Rat Berlin-Brandenburg arbeiten Kirchen und kirchliche Gemeinschaften in Berlin und Brandenburg zusammen, die den Herrn Jesus Christus gemäß der Heiligen Schrift als Gott und Heiland bekennen. Sie wollen der Gemeinschaft der Kirchen in Zeugnis und Dienst Gestalt geben sowie die Einheit der Gemeinde Jesu Christi sichtbar werden lassen und suchen zu erfüllen, wozu sie berufen sind, zur Ehre Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Mittlerweile 30 Mitgliedskirchen versuchen dieser Verpflichtung gerecht zu werden, die sich unmittelbar aus dem Auftrag Jesus selbst ableitet: „ut unum sint“ (Joh 17,11).
Dabei leistet der Ökumenische Rat mit bescheidenen finanziellen und organisatorischen Mitteln Großes: im kommenden Jahr veranstaltet er zum zehnten Mal die „Nacht der offenen Kirchen“, die an Pfingsten regelmäßig 15.000 Besucher in die ca. 140 teilnehmenden Kirchen lockt. Der Weltgebetstag (der Frauen), die Gebetswoche für die Einheit der Christinnen und Christen sowie die Interkulturelle Woche gehören ebenso zu den regelmäßigen Veranstaltungen des ÖRBB. Herausragendes Ereignis dieses Jahres war das „Berliner Fest der Kirchen“, unlängst am 4. Juli auf dem Platz zwischen Rotem Rathaus und Marienkirche, bei dem über 15.000 Gäste die bunte Vielfalt der Kirchen und ihr gesellschaftliches Engagement erleben konnten. Auf dem Weg zum zweiten Ökumenischen Kirchentag 2010 in München war das Fest der Kirchen nach 2006 schon das zweite Ökumenische Stadtkirchenfest, das der ÖRBB ausgerichtet hat. Neben der Organisation solcher Veranstaltungen unterstützt der ÖRBB kontinuierlich den konziliaren Prozess mit den Schwerpunkten Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung durch inhaltliche Zuarbeit oder begleitende Diskussionsforen.
In der Geschäftsstelle, der organisatorischen Zentrale des ÖRBB - arbeiten eine Sekretärin, eine evangelische Referentin sowie ein katholischer Referent - welches der Autor dieser Zeilen ist - jeweils mit halber Stelle zusammen. Komplettiert wird das Team durch die Referentin der Freikirchen, deren Stelle in Kürze neu zu besetzen sein wird, und durch die ehrenamtlich mitarbeitende Referentin der orthodoxen Kirchen. Diese Struktur spiegelt die grobe Gliederung der christlichen Kirchen in die vier Kirchenfamilien wider: röm.-kath. Kirche, evang. Landeskirche, orthodoxe Kirche und Freikirchen. Anders als bei den übrigen ACK's in Deutschland ist beim ÖRBB satzungsmäßig festgeschrieben, dass die Mitgliedskirchen mit ihren Kirchleitungen im obersten Gremium, der Ratsleitung, vertreten sein müssen und nicht andere Delegierte benennen können. Somit sind die Entscheidungsträger versammelt, was das Gewicht des Gremiums erhöht und die Effizienz steigert. Seit Mai dieses Jahres ist die Pröpstin der evangelischen Landeskirche (EKBO), Friederike von Kirchbach, Vorsitzende des ÖRBB. Ihr zu Seite steht als Stellvertreter Emmanuel Sfiatkos, Archimandrit der griechisch-orthoxen Kirche.
Quo vadis Ökumene? - diese Frage beschäftigt den ÖRBB immer wieder aufs Neue. Die derzeit bestehende hohe gegenseitige Wertschätzung der christlichen Kirchen im ÖRBB wie auch an der Basis in Berlin und Brandenburg ist kein Anlass zum Ruhen. Die Kontakte wollen gepflegt und sollen - wo nötig - noch ausgebaut werden, gerade in manchmal schwierigen Zeiten der Ökumene auf nationaler bzw. Welt-Ebene. Deshalb soll am Ende ein Wort des evangelischen Braunschweiger Landesbischofs Friedrich Weber stehen: „Nach der Ökumene der Profile brauchen wir nun eine profilierte Ökumene!“
Ihr
Hans-Joachim Ditz, Kath. Referent im ÖRBB
Gebetswoche für die Einheit der Christen
1. Teil
2. Teil
4. Teil
5. Teil
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Tag |
Uhrzeit |
Ort |
Samstag
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18:00 |
St. Thomas von Aquin (frankophone Gemeinde) |
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18:30 |
Herz Jesu Charlottenburg |
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18:30 |
St. Kamillus |
Sonntag |
09:00 |
St. Thomas von Aquin |
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10:00 |
St. Kamillus (Hochamt) |
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10:15 |
Kardinal-Bengsch-Zentrum (nur für Bewohner/innen) |
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10:30 |
Herz Jesu Charlottenburg |
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11:00 |
St. Thomas von Aquin (frankophone Gemeinde) |
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18:30 |
St. Kamillus |
Tag |
Uhrzeit |
Feier und Ort |
Dienstag |
15:00 |
Heilige Messe in Herz Jesu Charlottenburg |
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18:30 |
Hl. Messe in St. Kamillus |
Mittwoch |
15:00 |
Hl. Messe in St. Kamillus |
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18:30 |
Hl. Messe in Herz Jesu Charlottenburg, anschl. stille Anbetung vor dem ausgesetzten Allerheiligsten |
Donnerstag |
09:00 |
Hl. Messe in St. Thomas von Aquin |
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18:30 |
Hl. Messe in St. Kamillus |
Freitag
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18:30 |
Hl. Messe in Herz Jesu Charlottenburg |
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18:30 |
Hl. Messe in St. Kamillus |
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18:30 |
St. Thomas von Aquin (frankophone Gemeinde) |
Datum |
Uhrzeit |
Details und Ort |
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