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Begegnung
mit der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Alexandrien in Berlin

 

Vielen Gliedern unserer Gemeinde wird noch die Kirche Mariä Himmelfahrt in der Mindener Straße in Erinnerung sein, die früher zum Pfarrverband Charlottenburg-Ost gehörte. Sie wurde 2005 von der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Alexandrien in Berlin erworben. Am Abend des 22. Juni dieses Jahres war es möglich, etwas über die neuen Besitzer zu erfahren. Zu diesem Termin hatte die Gemeinde Mor Afrem zu einem Besuch eingeladen.

Herr Pfarrer Tozman hieß seine Gäste in ihrer ehemaligen Kirche herzlich will-kommen. In einem kurzen Überblick machte er sie mit der Entwicklung und dem Stand der Syrisch-Orthodoxen Kirche in Berlin bekannt. Sie umfasst drei Gemeinden: in Schöneberg, Tiergarten und Charlottenburg. Zwischen 2005 und 2008 konnte die ehemalige Kirche Mariä Himmelfahrt von der Charlottenburger Syrisch-Orthodoxen Gemeinde mit finanzieller Hilfe der eigenen und Spenden befreundeter Gemeinden zum Gemeindezentrum ausgebaut werden. Am 4. Mai 2008 wurde sie unter dem Patronat des Heiligen Ephräm des Syrers (Mor Afrem) feierlich eröffnet. Damit ist diese ehemalige Römisch-Katholische Kirche in den Besitz einer Religionsgemeinschaft übergegangen, die zu den ältesten christlichen Kirchen gehört.

Darüber berichtete Frau Suzan Tozman in einem eindrucksvollen Lichtbildervortrag. Die Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien geht auf die Zeit der Apostel zurück, wie im 11. Kapitel der Apostelgeschichte berichtet wird. Von Antiochien aus - damals nach Rom und Alexandrien die drittgrößte Handelsmetropole des Römischen Reiches - unternahmen der Apostel Paulus und sein Schüler Barnabas mehrere missionarische Reisen. Aus Antiochien ist uns auch erstmals der Begriff „Christen“ überliefert (Apg. 11,27). Von dort aus verbreitete sich das Christentum in der Folgezeit in den benachbarten Ländern Europas und des Vorderen Orients.

Einen folgenschweren Einschnitt brachte das Konzil von Ephesus 431 mit sich: die Abspaltung von der Urkirche und die Teilung in eine Ost- und eine Westsyrische Kirche mit je eigenen Dialekten und Schrifttypen. Eine weitere Zäsur entstand während des Konzils von Chalcedon 451, bei dem sich die Kirche von Antiochien von der Reichskirche trennte. Im Laufe der Jahrhunderte wechselten sich Zeiten der Verfolgung, des Niedergangs und der Reorganisation ab.

Schließlich war das Syrisch-Orthodoxe Patriarchat so geschwächt, dass es sich nur noch in einem begrenzten Gebiet im östlichen Taurusgebirge, dem Tur Abdin (Berg der Knechte Gottes) halten konnte. Dort, im heutigen Grenzgebiet zwischen Syrien, Türkei und Irak, wurden bereits im 4. Jhdt. die ersten christlichen Klöster grundgelegt. Noch heute wird das weltweit älteste Kloster Mor Gabriel genutzt, während die meisten Klöster aus der Blütezeit der christlichen Kultur zerfallen sind. Damals lebten in 80 Klöstern mehrere zehntausend Mönche. Durch den Einfall mongolischer, kurdischer und osmanischer Stämme im 13. Jhdt. begann der endgültige Niedergang der christlichen Kultur. Diese Entwicklung kulminierte zu Beginn des 20. Jhdts., besonders 1915, im Völkermord an den Christen des Osmanischen Reiches. Durch Kurdenkrise und Zypern-Konflikt veranlasst, flohen viele Christen aus dem Tur Abdin nach Europa und Amerika.

Heute leben in ihrer angestammten Heimat noch 3.000 Syrisch-Orthodoxe Christen, in Europa dagegen 200.000, ca. vier Millionen weltweit. Die Syrisch-Orthodoxe Kirche ist seit 1955 Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen. 1984 unterzeichneten die Syrisch-Orthodoxe und die Römisch-Katholische Kirche eine gemeinsame Erklärung, in der eine begrenzte Anerkennung der Sakramente ver-einbart wurde. Ein Bindeglied zwischen der Syrisch-Orthodoxen und der Römisch-Katholischen Kirche, in beiden Kirchen verehrt, ist Ephrem der Syrer (Mor Afrem, 303-373). Er entstammte einer christlichen Familie aus Nisbis, einer Grenzstadt zwischen dem damaligen Persischen Reich und Byzanz. Er wurde Diakon und Lehrer. Als seine Heimatstadt an Persien fiel, floh er nach Edessa. Dort lebte er zunächst als Einsiedler und gründete später eine theologische Schule. Er verfasste zahlreiche theologische Werke, vor allem aber mehr als 100 Hymnen. Zur Verbreitung dieser Lobgesänge griff er auf populäre Melodien der damaligen Zeit zurück. Afrem wird in der Orthodoxen Kirche und seit 1920 in der Katholischen Kirche als Heiliger und Kirchenlehrer verehrt. So kann man ihn auch als Bindeglied zwischen den Kirchen sehen. In Berlin ist er der Kirchenpatron der ehemaligen Kirche Mariä Himmelfahrt.

An den profunden Vortrag von Suzan Tozman schloss sich ein Beisammensein an, zu dem die Vertreter der Syrisch-Orthodoxen Gemeinde eingeladen hatten. Wir Gäste aus der Gemeinde Herz Jesu, die an der Begegnung teilnahmen, danken vor allem Herrn Pfarrer Tozman und Frau Suzan Tozman und auch allen Helferinnen und Helfern aus der Gemeinde Mor Afrem für die Möglichkeit, einander in so freundlicher und liebenswürdiger Atmosphäre kennenzulernen!

 

Ihre

Rosemarie Dziadek

 

Gebetswoche für die Einheit der Christen

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3. Teil

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5. Teil

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Tag Uhrzeit Ort
Samstag
18:00 St. Thomas von Aquin (frankophone Gemeinde)
18:30 Herz Jesu Charlottenburg
18:30 St. Kamillus
Sonntag 09:00 St. Thomas von Aquin
10:00 St. Kamillus (Hochamt)
10:15 Kardinal-Bengsch-Zentrum (nur für Bewohner/innen)
10:30 Herz Jesu Charlottenburg
11:00 St. Thomas von Aquin (frankophone Gemeinde)
18:30 St. Kamillus

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Tag Uhrzeit Feier und Ort
Dienstag 15:00 Heilige Messe in Herz Jesu Charlottenburg
18:30 Hl. Messe in St. Kamillus
Mittwoch 15:00 Hl. Messe in St. Kamillus
18:30 Hl. Messe in Herz Jesu Charlottenburg, anschl. stille Anbetung vor dem ausgesetzten Allerheiligsten
Donnerstag 09:00 Hl. Messe in St. Thomas von Aquin
18:30 Hl. Messe in St. Kamillus
Freitag
18:30 Hl. Messe in Herz Jesu Charlottenburg
18:30 Hl. Messe in St. Kamillus
18:30 St. Thomas von Aquin (frankophone Gemeinde)

Aktuelle, weitere Termine >

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